Rubesco, Kommetar zu meinem Buch, veröffentlicht bei Amazon                                                                               Antwort an Rubesco hier

Die Kritik an Haslbauers Thesen, es sei an seinen Einlassungen zum modernen bürgerlichen Eigentumsverhältnis und seinem Willensträger*) nicht zu erkennen, worin sie über den diesbezüglichen traditionellen marxistischen Diskurs eigentlich hinausgehen (weshalb sie für mehr als eine neuerliche sophistische Zankerei um Marxens Bart nicht gut und der näheren Beschäftigung nicht wert seien), geht - machen`s wir im Dialektinger - fehl und geht nicht fehl.

Diese Kritik mag durch die Eigenart der Haslbauerschen Vortragsweise - sowohl in seinen hier publizierten Kritiken wie erst recht in seinem Buch - provoziert werden. Denn man kann Haslbauer nicht vorwerfen, dass ihn Nietzsches Kritik, - den Stil verbessern heißt den Gedanken verbessern - beeindruckt hat (so er sie kennt) oder beeindrucken würde (so er sie erstmalig hören sollte). Seine Sätze sind diesbezüglich teilweise einfach schon grammatikalisch anarchisch rücksichtslos**).

Das explikative Defizit (bei einer ersten SELBSTVERSTÄNDIGUNG gewiß noch lässlich) erschwert die Kenntnisnahme der Differenz erheblich. Kenntlich ist sie dennoch. Sie besteht darin, dass Haslbauer zumindest an der im marxoiden/marxistischen Diskurs üblichen theoretischen Abhandlung des eben nun mal in und unter der Rechtsform vollzogenen gesellschaftlichen Verkehrs (bzw. des dem allgemeinen Zweck der Erzielung eines beständigen Geldeinkommens unterworfenen alltäglichen Handelns) der in ihrer sozialen Existenz höchst unterschiedlich verorteten Individuen, - die da allesamt bei ihrem Treiben also immer auch als Rechtspersonen, selbstbewusst affirmativ, gerade auch als sich verdingende Lohnarbeiter, unterwegs sind -, etwas durchaus Richtiges aufgefallen ist. Nämlich, dass diese schon eines näheren Blicks werte verrechtlichte Eigenart des gesellschaftlichen Verkehrs in diesem Diskurs nicht richtig, "konsistent" erklärt wird. Vielmehr wird (in im einzelnen durchaus unterschiedlicher und - auch bis aufs Messer- kontroverser Art und Weise ) im Resultat dann doch immer weitgehend dasselbe behauptet: die bürgerliche (Rechts-)Subjektform (die eine DENKHANDLUNGSFORM ist) sei ein bloßes Derivat oder halt ein höchst treffliches Analogon ökonomischer Formbestimmungen, aber - das wäre ja übelster Idealismus und das Allerletzte ! - kein Konstituens der modernen Geldvergesellschaftung, die gemeinhin Kapitalismus heißt. Nein, nie und nimmer, da seien Basis(materialer Inhalt, Substanz)- Überbau(ideelle Form, Erscheinung) und K I vor. Dort - ehemalige Kapitalschulungsteilnehmer werden sich vielleicht an die Kopfschmerzen erinnern, die es bereitete, das in sich denkidentitätsstiftend aufzunehmen, und (sicher nur ganz wenige) ebenso an die, die es dann erst dabei gab, diesen Unfug denkend wieder aus dem Kopf zu kriegen - lernt man unverbrüchlich, dass die Waren in einer höchst eigenartigen Sprache, der "Warensprache", alles, wie`s dann so mit ihrem Widerspruch weitergeht, unter sich ausmachen. Bevor dann die Subjekte das, was da ausgemacht worden war, nun treudoof in ihrem nicht-wesenswissend-arbeitswerttheoretischen, daher rundumadum - arbeiterseitig, so Kautskys/Lenins schöpferische Fortentwicklung, bestenfalls zum Tradeunionismus tauglichen und vor, wiederum Weiterentwicklung moderner Leninisten, keinem nationalen WIR EIGENTÜMER gefeiten - "oberflächlichen" und falschen Bewusstsein" punktgenau "bewußtlos" nachvollziehen und sich, ein theoretischer salto mortale, eine dazu passende Verkehrsform - eben als gleich(gültig)e und gegeneinander freie Personen - mitsamt, natürlich, was "notwendig" her muß muß her, genau diese auch gewaltsam implementierendem und garantierendem Staat anlächeln. "Die Gesetze der Warennatur betätigten (!) sich (!) im Naturinstinkt (!) der Warenbesitzer" (MEW 23, S. 101) lautet da einer der schönsten und grundirreführendsten Sätze dieser Denkform, der diesbezüglich je geschrieben wurde (dem Klassiker dieser Denkform sieht man`s irgendwie noch nach; den Nachbetern und nochmaligen Verflachern nicht). Und deshalb wurde als Pedant zur "abstrakt menschlichen Arbeit" schließlich sogar der "abstrakt freie Wille" "abgeleitet", dass es nur so eine zirkuläre Pracht war.

Der Witz an Haslbauers Traktat ist - und damit kommt die andere Seite des obigen Dialektingers zum Tragen -, dass er genau das AUCH behauptet, aber mit kritisch grundlegendem Anspruch. Auch er will die (Rechts-)Subjektform aus ANDEREM (der von ihr APARTEN Ökonomie bzw. dem "Prinzip" "Heißhunger nach Mehrarbeit" oder sprich: der kapitalistisch organisierten Produktion) "ableiten", statt - begin at the beginning, denn da machte der Alte aus dem British Museum seine entscheidenden Fehler - das "gesellschaftliche Verhältnis" GELD, bisher und wohl auch weiterhin der Dreh- und Angelpunkt des Kapitalismus, überhaupt erst einmal richtig zu erklären. Haslbauer meint dabei aber mit seiner - das Pferd vom Schwanz her aufgezäumt - "indirekten Ableitung" der (Rechts-)Subjektform aus der Ökononmie über die "Revenuen und ihre Quellen" (bzw. dem, das ist die Grunddenkfigur, Festhalten der "Einkommensbasis" bei - sie sind halt beim Revenueerzielen wechselseitig voneinander abhängig, die stolzen bürgerlichen EGOS - nolens volens verleihendem Fortgeben als Sache zu "revenueträchtiger" Nutzung), die ja wiederum ohne kapitalistische Produktion doch ziemlich "material" in der Luft hängen würden, auf altehrwürdiges, aber leeres Gerede wie "entsprechen", "widerspiegeln", "warenanalog" etc. verzichtet und Zirkelschlüsse vermieden, vielmehr die (Rechts-)Subjektform als nunmehr endlich eisern "notwendig" statt nur behauptet zum "Inhalt" "Heißhunger nach Mehrarbeit" untrennbar gehörig nachgewiesen und damit wohl vermutlich auch eine solide Agitationsgrundlage zu haben, "den Proleten" ihren willfährig-stolzen Personen-Willen zum Dasein als (vorrangig nur) Eigentümer ihrer selbst und darin (mögliche) Geldverdiener "begründet" ausreden zu können (immerhin will Haslbauer von den Beschimpfungen, die diverse linke Vereine im soliden DAGEGEN-STEHEN pflegen, wegkommen; genau dafür fängt er sich dann einige ein). Haslbauers "Notwendigkeit" ist aber nur eine matte Tautologie. Denn das, was er da als APARTEN "materialen" Grund unterstellt ist längst oder, um mit einem anderen Altmeister zu sprechen, je schon auch "ideell" rechtsformiert. Es mündet schlicht in einen Zirkel, "vorne in den Blauen" beim Geld die Rechtsform bzw. die Geldsubjekte als konstituierendes Moment herauszuschmeißen bzw. als "bewußtlose Agenten" herumturnen zu lassen, um sie dann "hinten", wie nun Haslbauer zweifelsohne solitär, beim GeldVERDIENEN im wahrsten Sinne des Wortes endlich zu ihrem, für die Masse dieser Subjekte als konkreten Individuationen ziemlich undankbaren PERSONENrecht kommen zu lassen. In den "Grundrissen", MEW 42, S. 166 ff. (der geschätzten Aufmerksamkeit anempfohlen: da geht`s ums "reine Geldverhältnis" in seinem gesellschaftlichen VOLLZUG durch Kauf/Verkauf und damit natürlich AUCH schon ums Geldverdienen, NICHT ums alberne Produktetauschen zwischen Robinson und Freitag sc. "einfache (besser: einfältige, R.) Wertform", der zur "Begriffsentsprechung" "nur noch" allerlei - insb. eben das Geld - FEHLT) wusste es Marx im übrigen einmal besser, zog dann jedoch die Denkversklavung an Ricardo vor. Das will aber natürlich keiner, der es wie immer mit der Arbeitswerttheorie (bzw. dem ökonomistisch-materialistischen Vor-Urteil, das Soziale unterliege "Gesetzen" analog denen der mechanischen Physik) hält, verständig lesen.

Daß Haslbauer, bei allem erkennbaren Willen, wenigstens die arbeitswerttheoretisch begründete Ausbeutung herüberzuretten, mit seiner, gerafft, "Endlich (Rechts-)Subjektform und Verwertung von Wert-Inhalt "indirekt" als (denk-)"notwendig" Hand in Hand erwiesen und der Lohnarbeiter ist in der subjektiven Entleerung seines Eigentumsverhältnisses gerade die "begriffsadäquate"****) Vollendung dieser Form"-Theorie das "Prinzip" Heißhunger nach Mehrarbeit"***) gnadenlos torpediert hat wird er vielleicht bemerken, wenn er sich daran macht, die unumgängliche "Reformulierung" des arbeitswerttheoretischen Kanons, dessen Metaphern und Phrasen er in seinem Text mitschleppt, vorzunehmen. Oder er schmeißt ihn WEGEN Wert-SUBSTANZlastigkeit über Bord, mit dem "Wert der Ware Arbeitskraft" hat er ja schon - noch nicht der ganzen Tragweite gewahr - damit angefangen. So oder so - bis dahin kann man`s mit einer weiteren Beschäftigung mit seiner Theorie abwarten. Könnte DANN vielleicht spannend werden.

Anmerkungen:

*) id est der rechtlich konzessionierte Person-Eigentümer, der allgemein nur darin bestimmt ist, dass er zur ad libidum gestellten Verfolgung seiner Zwecke über in seinem Eigentum stehende Sachen frei, ein- wie uno actu ausgrenzend verfügen darf (und - jede Berechtigung ist auch eine Verpflichtung, das wußte schon der alte Hegel - muß), so er damit nicht wiederum das Rechtsgehege anderer Personen-Eigentümer oder die Rechtsordnung insgesamt schädigt oder demoliert, was die Schädigung und Demolierung konkreter Individuationen keineswegs ausschließt. Denn Abstraktionen in der Wirklichkeit geltend machen heißt Wirklichkeit zerstören - ebenfalls Hegel an der Wiege von "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit".
**) die explikativen Mängel verraten auch ein, an den eigenen Ansprüchen gemessen, unsauberes Denken. Als Hilfs"-Beweis hierfür möge hier ob der ansonsten einfach erdrückenden Fülle des Materials genügen, dass Haslbauer den Inhalt seines Buches in einer rein apodiktischen und bestenfalls für in den Jargon und seine Codes Eingeweihte verständlichen Positivrezension gut getroffen vermeint.
***) Haslbauer spricht von dem "gesuchten Rechtssubjekt". In der Tat: wer sucht, der findet das, was er finden will. Wie Marx für seine "abstrakte Arbeit", so findet Haslbauer im Proleten das auf der Straße herumlaufende vollendete "Rechtssubjekt" bzw. den begriffsperfekten Eigentümer. Was ein Begriff ist, das schafft sich auch seine Wirklichkeit (vgl. die zackig-markige Trias im Titel: Begriff, Notwendigkeit, Folgen; an dem, daß Haselbauers "Begriff" nach Jurisprudenz geradezu STINKT will ihm nichts auffallen: so sucht er sich zum zunächst frei schwebenden Rechtsbegriff die, "material" vermittelt, "notwendige" Rechtsperson und hält das für eine höchst gelungene ERKLÄRUNG. Dabei verfährt er nur so, als wäre er als Zauberer durch eine ansonsten amporph-konfuse Welt unterwegs, der er mit der Berührung des Begriffszauberstabs erst Inhalt und Form verleiht). So kommt also Stirners Einziger und sein Eigentum denn auch wieder zu seinem Personenrecht.
****)Darum, wiewohl die Arbeit dem Geldhecken subsumiert ist, geht`s im Kapitalismus übrigens nicht; der ist kein in der Lohnform mystifizierter Feudalismus. MEHR GELD bzw. VERMÖGEN ist eben nicht "subatantiell" MEHR ARBEIT, weil "vergegenständlichte" = "geronnene Arbeit" (ein physikalistischer Unsinnsbegriff) nicht der "Inhalt" (SUBSTANZ)des Geldes ist. Dieser materialistische core belief aller ansonsten untereinander heftig verfeindeten Marxismen führt u.a. beim (Un-)Verständnis des "Finanzkapitals" zu allerlei theoretischen Schwerstverrenkungen bzw. dazu, einer ganzen "Abteilung" des Geldheckens, ohne die sich im Kapitalismus auf heutiger "großer Stufenleiter" hinten und vorne nichts schiebt, bzw. der kreativ-bunten Vielfalt ihrer zweifellos spezifischen, aber öde-unisono in nichts als einem ganz realen kapitalistischen Motiv eingefädelten Geschäfte den "Realgehalt" zu bestreiten ("fiktiv" gegenüber solidem wertmassigem "real"). Als wäre eine "Realinvestition" keine Spekulation darauf, daß "Gewinnerwartungen aufgehen". So kommt`s, wenn man sich Waren als Pfannkuchen gefüllt mit gallertartiger Wertmarmelade vorstellt bzw. an Makrofiktionen wie "Gesamtarbeit" etc. unabhängig vom Geld, also an eine "gesellschaftliche Synthesis" vor der "Sythesis", die im Kapitalismus einzig und allein durch das Geld bewirkt wird, glaubt.
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PS: Mit den Sternen hält es der Rezensent wie Haslbauer; was von einem, der sich nicht am Reperaturbetrieb falscher Theorien der Geldvergesellschaftung beteiligt, am Sachverhalt interessierten anderen zu diesem Buch als Hinweis darauf, was da auf sie zukommt, zu sagen ist, steht im Rezensionstext, nicht in den Sternen. 


Anhang

Newtrial schreibt zu Haslbauers Einlassungen zusammenfassend:

"Ich habe hier nichts gelesen, was irgendwie entscheidend über diese marxistische Interpretationsfolie ("Ableitung" der (Rechts-)Subjekt-/Denkform aus der Waren-/Wertform, indem letztere zum "Inhalt" der ersteren erklärt wird, R.) hinausginge oder sie in Frage stellen würde."

Ich erlaube mir das etwas unter den Eindrücken der Durchnahme von Haslbauers Buch zu präzisieren.

Haslbauer hat unverkennbar "Gegenstandpunkt-Stallgeruch", hat aber bei den begriffsschnoddernden Münchner Bierseidl und Schweinsbraten-Leninisten etwas - durchaus Richtiges - gemerkt (und daraufhin wohl v.a. fleißig Hegel studiert, seinem Schreibstil ist das nicht gut bekommen) . Das möchte er nun in Konkurrenz zu diesem Verein "verbessern". Mit seiner "Ableitung" des selbstbewußten Personen-Eigentümers aus den "Reveuequellen" bleibt er zwar im traditionellen Fahrwasser, geht aber - unfreiwllig - über die Interpretationsfolie auch hinaus, denn die geliebte "materiale Basis" (Inhalt = SUBSTANZ) bzw. das "Prinzip" "Heißhunger nach Mehrarbeit" geht dabei unweigerlich in die Brüche. (Heißhunger nach) MEHR Arbeit - über welche Arbeit denn MEHR, wenn der "Wert der Ware Arbeitskraft" (die "notwendige" Arbeit) zerschossen und zerdeppert ist ? Haslbauer steht von der spannenden Aufgabe der "arbeitswerttheoretischen Reformulierung", wenn seine behauptete nunmehr endlich (denk-)"notwendige" Verlinkung von "Basis" und "Überbau" was hergeben soll. Man kann ihm viel Spaß dabei wünschen. Es ist immer wieder amüsant, mit welchen Krämpfen sich erwachende Köpfe aus den Eierschalen herauswinden. Ob Haslbauer das wirklich schafft ist bei der Weltgeist-Attitüde (im Ton nicht so zynisch frech wie die Gegenpunktler, in der Sache dasselbe), die er da einnimmt, recht fraglich.

PS: ein paar Bonmots und Einfälle gibt es in seinem Buch, für das er wirbt (und die Art und Weise, wie er die, gegen die er sich mit seiner "Ableitung" hauptsächlich aufstellt, nervt, amüsiert; seine Versuche, mit dnen ins Gespräch zu kommen, sind aber vergeblich, denn es geht bei denen gewiß nicht etwa darum, erst einmal Wissenschaft zu treiben und dann zu sehen, ob und was das überhaupt für eine Praxis begründen kann - der Firmenname ist schon Programm). Insgesamt aber einfach gräuslich zu lesen und jede Menge Plattheiten und Tautologien schwerfälligst-geschraubt - vermittelt den Anschein vermeintlicher Tiefe - zur Arbeit am Begriff aufblasend. Und auch das ist außerhalb der Folie: bei der - wunderbar tautologischen - Staatsableitung aus der ansonsten rücksichtslosen EINZIGEN-Schrankenlosigkeit des bürgerlichen Personen-Eigentümer-EGOs kommt implizit niemand anderes als Stirner (!) zu Ehren. Von dem war ja Engels zunächst wegen seiner Zuspitzung der bürgerlichen Subjektform auf das die Welt gleichgüktig als MEIN objetivierende und verschlingende ICH*) als für die eigenen GEGEN-Agitationszwecke brauchbar sehr angetan, doch solche Koketterie würgte Marx rigoros ab und packte den fetten Prügel aus und Engels war mucksmäuschenstill geworden.
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(*) "Die Dinge schaut man eben recht an, wenn man aus ihnen macht, was man will (unter Dingen sind hier Objekte, Gegenstände überhaupt verstanden, wie Gott, unsere Mitmenschen, ein Liebchen, ein Buch, ein Tier usw." (Der Einzige und sein Eigentum, Stuttgart 1979, S. 378) 


ZUR REZENSION vom MEMEX, ebenfalls beo Amazon:

An der obig zitierten, als bahnbrechendes Resultat daherkommenden apodiktischen These des Rezensenten, die auch die Haslbauers ist, fällt noch etwas anderes auf: ein "Eigentumsverhältnis" ist eine höchst eigenartige Subjekt-Objekt-Relation IN einem gesellschaftlichen "Kontext". ICH/MEIN ist ohne andere als NICHT-ICH/NICHT-DEIN nicht denkbar. Statt sich nun einmal die SUBJEKTE (als "Verhältnis" eines Robinsons betrachtet macht das "Eigentumsverhältnis" keinerlei Sinn wie es ebenso perspektivisch verfehlt, weil sachfremd ist, genau ein solches "Verhältnis" diesem konpfschüttelnd und "verrückt, verrückt"-murmelnd gegenüberzustellen; bei Haslbauer als "natürliches" konkret gebrauchendes Verhältnis zum "Gegenstand" dahergeschwatzt) dieses "Verhältnisses" phänomenologisch genau anzuschauen, will Haslbauer da ein "zunächst" frei schwebendes "Eigentumsverhältnis" (den "Begriff") haben, für das ihm - er tut mal so. weiß es natürlich schon längst, wer da für ihn exponiert in Frage kommt - das "material vermittelte" Subjekt fehlt, das er sich dann im weiteren mit der Konstruktion einer, natürlich, wie fade, stramm materialistischen "Notwendigkeit" "begriffsadäquat" zusammensucht. Das ist verquer - die "Logik" ist: was ein rechter Begriff ist, das schafft sich seine Wirklichkeit bzw. hat seine "Notwendigkeit" der Existenz in einer "material" "gefüllten" Form, sonst wär`s ja kein Begriff von was Wirklichem bzw. eine reine Form ohne Inhalt - und verrät nicht einmal ein methodologisch-metaphysisches Vor-Urteil vom Feinsten, denn das ist sogar mit dem Stolz des sich begreifend vermeinenden Weltgeistes explizit hingeschrieben. Diese Attitüde hat sich Haselbauer von Hegel/Marx und einer gewissen Sorte moderner revisionistischer Adepten geliehen. Bei aller zarten Kritik an Marx: Haslbauer steckt in seinem Denken noch tief in dessen Dogma, dass "abzuleiten" (deduktiv zu konstruieren) sei, "warum dieser Inhalt jene Form" (bei ihm: was der "notwendige" Inhalt für diese Form sei bzw. welcher "Inhalt" diese ausdrücklich diesem linear-kausal nachgelagerte "Form" "notwendig" mache) annehme*). Daß er damit als später Erbe im 21. Jahrhundert nur immer noch dem, von Laplace paradigmatisch ausgesprochenen allgemeinen Wahn des 19. Jahrhunderts, bei "bekannten Anfangsbedingungen" alles andere deterministisch "ableiten" zu können unterliegt ahnt er nicht einmal. Dabei könnte ihm das Überdenken der Tatsache, dass Marx sein wahrhaft ambitioniertes Vorhaben, genau solches in der Erklärung der Ausformungen des (newtonschen) "Bewegungsgesetzes" der "Gesellschaften, in denen kapitalistische Produktionsweise herrscht" aus einer dinglichen "Elementarform" bzw. einer nicht per Mikroskop, sondern "hillfsweise" per ABSTRAKTIONSKRAFT analysierten "Zelle" (die "im Keim" den ganzen "Körper" enthält) linear-kausal "abzuleiten" , abgebrochen hat, durchaus mehr als nur einen Wink geben. Richtig erklären kann man die Herrschaft des Geldes und das "dazugehörige" "Eigentumsverhältnis" durchaus; aber auf mitgeschleppte liebgewonnene Vor-Urteile wird man dabei, - soll`s was Verständiges und nicht ein andauernder Reperaturbetrieb an den Widersprüchen, die einzig und allein die eigene unverstandene Denkform hervorbringt, werden -, verzichten müssen.
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*) mit dieser Trennung von "Form" und "Inhalt" wird der "Inhalt" als eine aparte WESENDE Entität gedacht, die, von dieser unabhängig bestehend, in der "Form" "nur" erscheint. Marx - in dessen großen Fußabdrücken Haslbauer wandert - trennt den Wert dualistisch als Entität vom Geld als dessen "Inneres" ab, erklärt dieses zum "entäußerten" Epi-Phänomen von jenem. Als Materialist ist dieses "Innere" für ihn vorgestellt wie "ein Felsen unter Schnee". Als "Ableitung" ist dieses Verfahren denkzirkulär bzw. eine in der eigenen Denkbewegung unverstandene Projektion der Abstraktion des Geldes, die an ihm selbst - Geld als Geld - zu erkennen ist, auf die Arbeit. Dieser Fehler gründet darin, daß Marx in seinen Argumenten zwar fortlaufend über "gesellschaftliche Verhältnisse" - die eben "wesentlich" keine Subjekt-Objekt-Relationen der Naturwissenschaft sind - redet, die Kategorie "Gesellschaft" aber - bis auf die in der "Deutschen Ideologie" dazu reihenweise versammelten materialistischen Vor-Urteile, die dann nicht nur in den diversen Vorworten von "Zur Kritik" und dem "Kapital" als vermeintliche Verzierung wiederkehren, sondern als "meine Methode" durchgezogen werden - bei ihm ziemlich im begrifflichen Dunklen bleibt.

(Auch, das en passnt noch, natürlich bei denen, gegen die Haslbauer hauptsächlich head on theoretisiert. Die haben in ihrem recht wilden Theoriemix von Hegel, Marx, Lenin wie nicht zu vergessen Knapp mit seiner "staatlichen Theorie des Geldes" die höchst materialistische Theorie entwickelt, daß, was den Kapitalismus betrifft, alles letztlich auf den einsamen Beschluß des monopolistischen Gewalttäters zurückzuführen ist, somit per order di mufti eben Geld und Eigentum und Akkumulation sei und es sonst einfach was auf die Mütze gibt. Weshalb alle übrigen und insb. "die Proleten" letztlich einen an der Waffel haben bzw. durch "Moral" oder anderen "Überbauschwachsinn" oder am besten beides völlig verblödet sein müssen, sich nicht stante pede dem Zentralkomitee im Wartestand und SEINEN Abstraktionen zu unterwerfen. Deshalb - und gar nicht komischerwise - finden solche Leute als notenvergebende Herrschaftskommentatoren z.B. Stalins gehörig plannachhelfende "Produktivkraft Gewalt" bzw. "Blut, Schweiß und Tränen" für ein ambitioniertes nationales Aufbauprogramm als halb so wild, meinen vielmehr das halbseidene Rumfuhrwerken mit dem Wertgesetz hätt die Sache verdorben. Auch da also übersehen sie zweckmäßig schlicht etwas.)