Harald Haslbauer

"Eigentum und Person -

Begriff, Notwendigkeit und Folgen bürgerlicher Subjektivierung"


erschienen im Februar 2010 im
Verlag Monsenstein und Vannerdat,    ISBN-13 978-3869910222      ISBN-10  3869910224
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Eigentum – einen Gegenstand als ideell Seinen zu nehmen – ist heutzutage das Selbstverständlichste von der Welt. Dass jeder diesen Umgang pflegt, wann immer er mit (nicht nur) materiellen Dingen hantiert; und dass jeder irgendwie auch Eigentümer ist im gesellschaftlichen Beziehungsgeflecht, dessen kann man sich allemal gewiss sein. Und nicht nur, dass es so etwas wie das Eigentum immer und überall gibt, ist keine Frage, sondern auch, dass es das als Inbegriff von Freiheit auch geben soll und muss. Dieser weltweit gültige Konsens kontrastiert mit einer offensichtlichen Unkenntnis, was für ein Verhältnis die Menschen mit dem Eigentum zum einen zu sich, aber auch zu den Dingen und letztlich den anderen Menschen einnehmen.

Mit der begrifflichen Klärung dessen, was Eigentum ist, und der Rückführung dieses Verfügungsverhältnisses Eigentum auf seinen gesellschaftlichen Grund – der Teilhabe am kapitalistischen Wirtschaftsprozess – erweist sich ausgerechnet diese Allmacht gegenüber Gegenständen als eine Dienstbarkeit für den fremden wie unbekannten Zweck „Heißhunger nach Mehrarbeit“. Und auch in dem allseits gegenwärtigen und hoch geschätzten absoluten Subjekt der Person  lässt sich der bürgerliche Mensch sogar frei und willig in die Pflicht dieses Prinzips nehmen.

In der Folge erhellen sich nicht nur die Berechtigung von Menschen zu Freiheit und Gleichheit, sondern auch die damit einhergehende bekannte Korrosion des Individuums wie der menschlichen Beziehungen, und letztlich - gerade im Streben der Menschen nach Anerkennung als Person - auch der fatale Wille zur Unterwerfung unter eine allmächtige gesellschaftliche Instanz.